Wir haben im Labor die verschiedensten Kunststoffe im Rhein im Form von Mikroplastik ausfindig gemacht. Was das für die dort lebenden Spezies bedeutet, ist noch nicht vollständig bekannt. Viele Wissenschaftler haben vor allem deshalb bedenken, weil sie vermuten, dass sich an die Mikroplastikpartikel Schadstoffe anheften können. Untersuchungen in diese Richtung sind gerade erst noch in den Kinderschuhen. Was wir auf jedenfall sagen können ist, dass sich zum Beispiel bei Fischen Mikrofasern unter den Schuppen finden lassen. Diese Fasern entstehen bei jeder Wäsche von Kleidung aus Kunststoff. Aber auch in den Kiemen, also den Atmungsorgan der Fische, durch die sie viel Wasser führen, um genug Sauerstoff aus dem Wasser zu filtern, bleiben die Partikel und Fasern hängen. Sollten sich dann tatsächlich schädliche Stoffe auf diesen befinden, würden diese leicht eine Gelegenheit haben direkt in die Blutbahn zu gelangen.
Auch der Magen-Darm-Trakt könnte so zum Aufnahmezentrum von Gefahrstoffen werden. Bei vielen verschiedenen Arten von Tieren kann Makroplastik, welches häufig mit Futter verwechselt wird, im Verdauungssystem angefunden werden. Das passiert zum Beispiel Schildkröten, die Plastikbeutel für Quallen halten. Dadurch ist es sehr wahrscheinlich, dass es dort auch größere Mengen von Mikroplastik gibt.
Warum das Mikroplastikproblem bei Fischen den Grillmeister unter uns besonders betrifft erfahrt ihr nächste Woche.