Kaum ist das Schwimmen beendet, widmet sich Andreas Fath zusammen mit Juri Jander, Masterstudent, den Proben. Etlichen Plastikmüll haben die Forscher aus dem Tennessee River gefischt. Mit dem mobilen Messinstrument „Spectrum two“ von Perkin Elmer sehen sie sich nun die großen und kleinen Plastikreste im Detail an.

Das Problem bei Plastik in Flüssen: aus Makroplastik wird mit der Zeit Mikroplastik. „Mit dem Infrarot-Spektrometer können wir sehr einfach nachweisen, um welche Plastiksorte es sich handelt“, erläutert Andreas Fath. Auf dem Monitor sieht man hier die Identifikation einer PET (Polyethylenterephthalat) Probe. Die grüne Linie zeigt das Profil dieses Stoffes in der im Gerät hinterlegten sogenannten Bibliothek. Die analysierte Probe hat die schwarze Linie. Diese beiden Linien sind fast identisch. Somit ist klar: hier handelt es sich um einen PET-Rest. „Mit diesem Abgleich mit der Bibliothek können wir alle Plastikarten schnell bestimmen“, so Fath.

Auf diese Weise wird nicht nur das große, das Makroplastik, sondern auch das winzige Mikroplastik identifiziert und seine Menge berechnet. Der Unterschied ist lediglich, dass für Mikroplastik ein Mikroskop benötigt wird, um die äußerst kleinen Partikel zu erkennen, nachdem sie von all den anderen mit eingefangenen Stoffen separiert wurden – etwa von Algen, Sand, Blättern und Plankton. Das ist die Arbeit, die in den nächsten Wochen auf die Forscher wartet.