Im April 2017 hatten Andreas Fath und Juri Jander auf Einladung von Thomas Kipp mit dem Floß den Fluss Kinzig erkundet. Dabei hatten sie Wasserproben entnommen. Die Ergebnisse liegen nach einer umfangreichen Bearbeitung im Labor nun vor. In den Fokus genommen hat Juri Jander hier das Mikroplastik – also feinste Kunststoffpartikel. In einem Kubikmeter des Kinzigwassers befinden sich rund 800 Mikroplastikpartikel. Auch im Magen eines untersuchten Fischs aus der Kinzig wurden Mikroplastikpartikel gefunden, hauptsächlich Polyethylen und Polypropylen.
Verglichen mit der Anzahl der Mikroplastikpartikel des Rheins (durchschnittlich ca. 200/m³, Ausnahme: Messung bei Chur 5000/m³) erscheinen die 800 Partikel pro Kubikmeter sehr viel. Allerdings wurden im Kinzigwasser aufgrund der geringeren Tiefe und einiger Stromschnellen auch Kunststoffe mit einer höheren Dichte als Wasser (wie Polyvinylchlorid) gemessen, welche bei der Messung im Rhein deutlich weniger nachgewiesen wurden, da sie sich im tieferen Flussbett absetzen.
Bei einem Volumenstrom von 5 m³/s würden jährlich rund 15 kg Mikroplastikpartikel zwischen 10 µm und 500 µm über die Kinzig in den Rhein gelangen.
Arten des Mikroplastiks im Kinzigwasser
PE (Polyethylen) | 38,44% | PF (Phenoplaste) | 23,12% | PP (Polypropylen) | 7,66% | PS (Polystyrol) | 15,45% | PSU (Polysulfon) | 7,66% | PVC (Polyvinylchlorid) | 7,66% |
Abbildung: Mikroplastik unter dem IR-Mikroskop, Polypropylen PP (rot) und Polyethylen PE (orange) aus dem Magen des Kinzigfischs