Jetzt wo wir unsere Mikroplastikpartikel von allem anderen befreit haben, wollen wir natürlich wissen, um welche Sorten von Kunststoffen es sich handelt. Um dies herauszufinden haben wir eine sehr weit verbreitete und schnell umsetzbare analytische Methode verwendet, die Infrarotspektroskopie. Bei der Infrarotspektroskopie werden die Moleküle mit Licht mit einer Wellenlänge von 2,5-25 µm bestrahlt. Viele Bindungen innerhalb der Struktur beginnen, innerhalb eines kleinen Bereiches, bestimmte Schwingungen zu vollführen, wofür sie die Energie aus dem Licht brauchen. Dadurch kann man Rückschlüsse auf die Zusammensetzung des Stoffes ziehen.
Man könnte es mit einer großen Party vergleichen, bei der die unterschiedlichsten Leute anwesend sind. Wenn dann abwechselnd Schlager, Rock, Pop und Techno gespielt werden würde, könnte man anhand der gerade tanzenden Personen Aussagen über das Puplikum treffen.
Das nicht verbrauchte Licht wird dann mit einem stickstoffgekühlten Detektor erfasst. Das ist übrigens auch der Grund dafür, warum die Messungen im Sommer nicht so gut sind wie im Winter, weil unser Detektor aus Platzgründen am Fenster steht und deshalb nicht so lange kühl bleibt. Um diese Daten leicht interpretierbar darzustellen, werden diese in sogenannten Spektren abgebildet. Dabei werden die vom Molekül nicht aufgenommenen Energien über die sogennante Wellenzahl aufgetragen, welche nichts anderes als 1/Wellenlänge des Lichtes ist. Dabei entstehen wellenförmige Muster, welche für jeden Stoff einzigartig sind. Da wir eine große Zahl an verschiedensten Kunststoffen schon vorher gemessen haben, können wir nun diese bekannten Muster mit den Proben vergleichen und so unsere Mikroplastikpartikel einer Kunststoffsorte zuordnen.
Was nun aber Fische damit zu schaffen haben erfahrt ihr nächste Woche.