Glückwunsch zunächst einmal an Andreas Fath und sein gesamtes Team, wie sie in vier Wochen den gesamten Schwimmmarathon und die ganze Organisation drum herum einschließlich unvorhersehbarer Ereignisse gemeistert haben. Eine tolle Leistung! Während Andreas Fath und seine Begleitmannschaft nun in den verdienten Urlaub gehen, fängt für andere die Arbeit erst richtig an. Nach acht Stunden Schwimmen am Tag für den einen folgen jetzt acht Stunden tägliche Laborarbeit für manchen anderen. SCIENION startet durch, um die Rheinwasserproben aufzubereiten und auf Mikroorganismen zu analysieren. Was ist bislang passiert? Entlang der Schwimmstrecke wurden an 30 Stellen Wasserproben aus dem Rhein gesammelt und direkt vor Ort über eine aufwändige Apparatur gefiltert. In Bonn habe ich mir dieses Prozedere ansehen können. Was uns interessiert, ist die Erbsubstanz dieser Kleinstlebewesen und genauer gesagt, die Ribonukleinsäuren (RNA). Dazu wurden die Mikroorganismen zunächst mit Hilfe von Filtermembranen isoliert und umgehend in flüssigem Stickstoff eingefroren. Diese Tiefkühlung ist erforderlich, weil es sich bei RNA um sehr fragile biologische Moleküle handelt.
Dann erfolgte der Transport zu den Laboren der Hochschule Furtwangen und zu SCIENION. Hier wird die RNA extrahiert und mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert. Anschließend erfolgt die Analyse mit dem bei SCIENION entwickelten Microarraychip. Auf diesem Chip sind die Nukleinsäuren von bis zu 150 Mikroorganismen in Form von kleinen Spots von ca. 0,1 mm Durchmesser aufgebracht. Wir untersuchen etwa Salmonellen, Legionellen, Clostridien, Staphylokokken, Listerien, Pseudomonaden und andere krankmachende Keime, aber auch bestimmte Kieselalgen, die nur bei guter Wasserqualität vorkommen. Ist in der Wasserprobe ein entsprechendes Gegenstück vorhanden, erfolgt eine Bindung, die durch ein Leuchtsignal des Fluoreszenzfarbstoffs in einem Messgerät detektiert wird. Unsere Geräte sind mit einer Software ausgestattet, die eine automatisierte Auswertung ermöglicht.
Wir sind sehr gespannt, welche Verteilung von Mikroorganismen wir von der Quelle bis zur Mündung des Rheins finden werden. Wenn im November die ersten Forschungsresultate aus dem Projekt ‚Rheines Wasser‘ vorgestellt werden, wird es darüber hinaus interessant sein, ob und inwieweit unsere Analysen mit den Messungen anderer Projektpartner zur Wasserqualität korrelieren.
Dr. Holger Eickhoff
CEO SCIENION AG
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