An einem sonnigen Morgen krochen wir aus den Wohnmobilen, um den Start vorzubereiten. Dieser sollte aufgrund der Gezeiten etwas früher stattfinden als sonst. Da Ebbe und Flut von nun an den Fluss maßgeblich bestimmen, müssen wir uns darauf einstellen und entsprechend anpassen. Für Andreas Fath und seine Begleiter bedeutete das einen Start um 8:30 Uhr, um den Sog der einsetzenden Ebbe zu nutzen. Gegen 14:30 Uhr setzte schließlich wieder die Flut ein und an ein Weiterschwimmen ist in dieser Phase nicht zu denken. Die Kraft der Wassermassen ist nicht zu unterschätzen, dagegen anzuschwimmen wäre absurd. Also hofften wir alle, Andreas würde schnell genug vorankommen, um Rotterdam rechtzeitig zu erreichen, bevor uns die Flut einen Strich durch die Rechnung macht.

An diesem Morgen gab es allerdings noch weitere Sorgen. Unsere Wohnmobile standen auf einem weichen, leicht abschüssigen, mit rasen bedeckten Untergrund, der durch die starken Regenfälle völlig durchnässt wurde. Als sich die Sonne wieder hinter dicken Wolken versteckte und eine Regenfront in Windeseile auf uns zuzog, mussten wir uns sputen, die Wohnmobile auf festen Boden zu bringen. Dies gelang uns allerdings nicht mehr rechtzeitig. Im strömenden Regen gelang es uns dann mit viel Rangieren, Schwung und Anschieben alle Fahrzeuge irgendwie auf das rettende Land zu bringen.

Andreas auf dem BootNachdem das geschafft war, konnten wir uns auf den Weg nach Rotterdam machen und den nächsten Campingplatz aufsuchen. Währenddessen begab sich der Hansgrohe-Bus mit Besatzung zum Hafen, wo der Ausstieg geplant war, um noch die Details zu klären. Da kam aber schon die Nachricht vom Boot, dass Andreas das Ziel wohl nicht erreichen würde. Mit durchschnittlich 5 Km/h kam er nur voran und die Gezeitenwende rückte immer näher, Plan B musste her. Also schwamm Andreas soweit er konnte, bis die eindringende Flut zu stark wurde und stieg dann bei Rheinkilometer 982 aus dem Wasser, um nicht unnötig Kräfte zu vergeuden. Selbst die Kayakfahrer hatten bei der starken Gegenströmung Probleme, keine Chance.

Hubert und Mario nutzten das zu der Zeit super Wetter in Rotterdam, um zahlreiche Kulissen einzufangen. Architektur von Brücken und Wolkenkratzern sowie das gesamte Stadtpanorama prägten den Anblick. Auch auf dem Weg nach Rotterdam klapperten sie wieder einige Punkte ab und gerieten wie wir alle in den Sturm. Sie konnten sich unter eine Brücke retten und festhalten, wie die Front über sie rollte wie eine donnernde Walze.

WindmühlenUp in the Air
Für den Abend wurden wir erneut von Contargo eingeladen. Diesmal allerdings nicht in einen Containerhafen, sondern mitten in die City, in das Belvédère Verhalenhuis Rotterdam. Ich sitze gerade am Tisch und schreibe diesen Artikel zu Ende. Der Empfang war sehr herzlich und das Ambiente ist super. Aber jetzt gibt es Essen. Ich freue mich auf den Abend, weitere Infos gibt es morgen wieder!


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